Künstlerische Recherchen

Einige Orte, Personen, Dinge, Entwicklungen oder Ereignisse ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich, weil sie als künstlerische 'Stoffe' oder 'Motive' Erkenntnis- und Erfahrungsgewinne versprechen. Für mich und alle Beteiligten werden sie deshalb eine zeitlang zum Ort für Beforschungen und Aktivitäten, deren Ergebnisse in geeigneten Öffentlichkeiten präsentiert werden. Besondere Anziehungskraft geht dabei von jenen randständigen Aspekten unserer Lebenswelt aus, die bei genauerer Betrachtung zu einem Schlüssel für weite Räume hinter dem scheinbar Unbedeutenden werden können. Oft sind es grundlegende Fragen zur Bedeutung und Funktion von Bildern und dem Bildermachen, die dabei begegnen. 

Die meisten Projekte werden in enger Kooperation mit Künstlerkollegen realisiert - auf kurt-grunow.de versuche ich, mich auf die Dokumentation meiner persönlichen Beiträge in diesen Kollektiven zu beschränken, was natürlich nicht immer trennscharf möglich ist.

(Siehe hierzu: Eingangsseite 'Kurt Grunow' / Ausstellungen)

Zwei Metallscheiben aus dem Barbarastollen in Oberried bei Freiburg/Breisgau.
(Wandobjekt, Durchmesser: je 26 cm)

Barbarastollen, Oberried

Die Metallscheiben wurden im Auftrag des Bundes als Auflageflächen für 35 mm-Mikrofilme hergestellt, die hier übereinandergestapelt in Stahltonnen verschlossen werden. Die Filmrollen enthalten fotografisch archivierte Dokumente von hoher nationaler und kulturhistorischer Bedeutung. Berücksichtigt werden ausschließlich Zeugnisse der deutschen Geschichte und Kultur.

Zentraler Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland

Seit 1975 lässt die Bundesregierung Mikroverfilmungen von wichtigen deutschen Kulturzeugnissen anfertigen und in dem stillgelegten Bergwerksstollen bei Freiburg/Breisgau einlagern. Die derzeit über 28 000 km Mikrofilm sollen in den Stahlbehältern des unterirdischen Langzeitgedächtnisses mindestens 500 Jahre lang katastrophensicher haltbar sein.

vorher / nachher

Zur Einlagerung der Mikrofilme am zentralen Bergungsort in Oberried wurden zunächst Stahltonnen des links dargestellten Typs verwendet. Die elegant und stimmungsvoll wirkende Form dieses Behälters erwies sich jedoch als nicht korrosionsbeständig. Man ersetzt seitdem die Vorgängerform durch einen neuen, robusteren Behältertyp (rechts), der von einer namhaften Bierfaßfirma geliefert wird.

Biersonde in die Ewigkeit

"Wir lassen hier aus einem Originalfass der ersten Generation ein besonders signifikantes Zeugnis deutscher Reinheit aufsteigen und schicken es auf eine Reise ins Dunkel der Ewigkeit, welche weiter als 500 oder 1000 Jahre reichen könnte".Objektinstallation, Ausstellung „Studio:Bigger than life / Das Texel-Projekt“ Galerie der Stadt Sindelfingen, 2004